Der Markt für Eisen- und Nichteisengussteile in Europa: Deutschland und Italien im Vergleich
Während wir auf den CAEF-Jahresbericht „The European Foundry Industry in 2023“ warten, der einen vollständigen Überblick über die europäische Gießereiindustrie bietet, erwarten wir in diesem Abschnitt einen kurzen Schwerpunkt zwischen den beiden wichtigsten europäischen Herstellern von Eisen- und Nichteisengussteilen: Deutschland und Italien nutzen einige statistische Fortschritte des deutschen Verbandes „Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie“ (BDG).
Die Produktion von Gießereien in Italien und Deutschland: Strukturmerkmale
Mit mehr als 1.400 Unternehmen, rund 91.000 Mitarbeitern, einem Produktionsvolumen von 5,7 Millionen Tonnen und einem Umsatz von 21,6 Milliarden Euro erwirtschaften die Gießereien in Italien und Deutschland zusammen 40 % der Gussproduktion in Europa und nehmen international eine herausragende Stellung ein.
Auch die beiden Produktionssysteme sind eng miteinander verknüpft: Zu den wichtigsten Abnehmern zählen die deutschen Hersteller, die aus Italien ein breites Spektrum hochwertiger Teile und Komponenten für den Automobil- und Maschinenbaubereich (Komponenten für Motoren, Getriebe, Hydraulik …) beziehen in Italien.
Hinsichtlich der wesentlichen Strukturmerkmale der Gießereiindustrie weisen Deutschland und Italien erhebliche Unterschiede auf. Die italienische Gießereiproduktionsstruktur besteht aus etwa 900 Unternehmen, während die deutsche etwa die Hälfte davon hat. Im Vergleich zur Beschäftigtenzahl ist die deutsche Gießerei jedoch fast dreimal so groß wie die italienische. Als direkte Folge dieser beiden Besonderheiten ist die durchschnittliche Größe deutscher Gießereien gemessen als Verhältnis n. Mitarbeiter/Anz. Die Gesamtzahl der Unternehmen beträgt mehr als das Fünffache der italienischen Realität, wobei die Unterschiede zwischen dem Eisen- und dem Nichteisensektor deutlich ausgeprägter sind. Die deutsche Gießerei ist überwiegend als mittelständisches Unternehmen mit typischer Familienführung strukturiert:
- Ungefähr 91 % der Unternehmen beschäftigen bis zu 500 Mitarbeiter;
- Die größten Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern machen 9 % der gesamten Branche aus.
Die italienische Gießereiindustrie hingegen ist durch die Dominanz von Kleinst- und Kleinunternehmen gekennzeichnet:
- 53 % der Gießereien haben weniger als 10 Mitarbeiter;
- 37 % der Unternehmen gehören zur Klasse zwischen 10 und 49 Mitarbeitern;
- 10 % sind zwischen 50 und 250 Mitarbeiter;
- Nur 0,8 % über 250 Mitarbeiter.
Verglichen mit der Verteilung der Gießereien auf die Legierungsarten weist Italien ein deutlicheres Ungleichgewicht bei der Produktion von Nichteisen-Gussstücken auf, etwa 82 % der Gesamtmenge, während Deutschland ein größeres Gleichgewicht aufweist (59 %). Die Situation ist umgekehrt, wenn wir die Produktion der beiden Sektoren in Tonnen analysieren. Tatsächlich weist Italien im Produktionsmix zwischen den beiden Ländern ein besseres Gleichgewicht auf, nämlich 56 % Eisenlegierungen und 44 % Nichteisenlegierungen. Für Deutschland besteht jedoch ein starkes Ungleichgewicht zugunsten der Eisenmetalle: 78 %.
Produktivitätsmerkmale von Gießereien in Italien und Deutschland
Die Analyse der Daten ergab, dass die deutsche Gießerei mit fast vier Millionen Tonnen pro Jahr im Vergleich zur italienischen Gießerei deutlich doppelt so groß ist.
Was den Bereich der Eisenmetallgießereien betrifft, so distanziert sich die deutsche Gießerei in Bezug auf die Kombination aus Größe und durchschnittlicher Produktion pro Unternehmen deutlich von der italienischen mit den folgenden Werten: 158 Mitarbeiter und etwa 13.800 Tonnen Eisengussteile pro Unternehmen. Italien hat eine durchschnittliche Mitarbeiterzahl von 57 Mitarbeitern, während Italien bei der durchschnittlichen Produktion von Eisengussteilen rund 6.500 Tonnen verzeichnet.
Bei der durchschnittlichen Produktion pro Mitarbeiter ist die Situation umgekehrt und die Eisengussbranche in Italien weist einen Wert von 113 Tonnen pro Mitarbeiter aus, während Deutschland bei 87 Tonnen stoppt.
Selbst im Nichteisenmetallbereich klafft ein gewaltiger Abstand zwischen der durchschnittlichen Größe deutscher Gießereien (101 Mitarbeiter pro Unternehmen) und italienischen (19 Mitarbeiter pro Unternehmen). Im Vergleich zur durchschnittlichen Produktion der Nichteisen-Gießereien bleibt Italien mit rund 1.100 Tonnen das Schlusslicht, während Deutschland über 2.500 Tonnen liegt.
Schließlich belohnt die Produktivität pro Mitarbeiter des Nichteisensektors Italien mit 59 Tonnen, während in diesem Fall die Produktivität Deutschlands mit 26 Tonnen pro Mitarbeiter um etwa die Hälfte einbricht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die durchschnittliche Größe der deutschen Gießereien sowohl im Eisen- als auch im Nichteisengussbereich deutlich größer ist als die italienischen. Die Bewertung der durchschnittlichen Produktion ändert sich erheblich, wenn man sie aus Sicht der Mitarbeiter betrachtet oder sich an der Anzahl der Gießereien orientiert. Im letzten Fall ist die deutsche Überlegenheit für beide Branchen deutlich zu erkennen, während die Produktivität pro Mitarbeiter für die italienische Gießerei deutlich bessere Werte annimmt.
Gesamtproduktion von Eisen- und Nichteisengussteilen in Europa
Die endgültigen Zahlen für 2023 zeigen auf allgemeiner Ebene ein sektorales Bild zwischen den beiden Gießereiindustrien, das im Hinblick auf das Vorzeichen im Durchschnitt ähnlich ist, jedoch einige Unterschiede im Ausmaß der zwischen den Arten von Eisen- und Nichteisenmetallen festgestellten Unterschiede aufweist. Eisenlegierungen.
Im Jahr 2023 betrug die Gesamtproduktion von Gussteilen (Eisen und Nichteisen) für Deutschland 3,9 Millionen Tonnen, -2 % im Vergleich zum Vorjahr.
Auch auf globaler Ebene betrug der Rückgang der italienischen Gießereiindustrie mit -0,6 % weniger als die Hälfte, während die produzierten Tonnen bei rund 1,9 Millionen stoppten.
Die Produktion von Eisenguss (Gusseisen und Stahl) lag in Deutschland bei 3 Millionen Tonnen, mit einem Trendrückgang von -3 %, während sie in Italien weniger als -2 % (-1,8 %) betrug.
Der Ergebnisunterschied zwischen Italien und Deutschland wird im Bereich der Nichteisenlegierungen deutlicher: +3 % für Deutschland und rund 1 % für Italien.
Innerhalb des Eisenmetallsektors zeichnet sich die gegenteilige Dynamik der Stahlgießereien ab: Die italienische Produktion von Stahlgussteilen schloss das Jahr 2023 mit einem Wachstum von mehr als +3 % ab, während die deutsche mit einem zweistelligen Verlust von mehr als -18 % im Jahr 2023 endete Mengenangaben.
Quelle: In Fonderia – ll magazine dell’industria fusoria italiana